MUSIK / Erste CD von "Gospel Spirit"

Peppig poppiger Gospel-Sound
In der Region mittlerweile gut bekannt - Die hochkarätige Formation bietet für jeden etwas

INGERSHEIM. "Gospel Spirit" sind in der Region mittlerweile gut bekannt. Die zwölfköpfige Formation bot in zwei Konzerten im März und April in Ingersheim und Bietigheim ein hochkarätiges Programm. Nun hat die Formation ihre erste CD vorgelegt.

FRANK WITTMER

Die Musikerinnen und Musiker begeistern sich für traditionelle und moderne Gospel-Musik. Mal poppig, mal eher funky oder von Rock, Jazz und Soul inspiriert, verleihen sie auch bekannten Gospels einen modernen und lebendigen Ausdruck.
Dabei verzichten "Gospel Spirit" auf stereotypes Klatschen auf zwei und vier, mit dem mancher Chor meint, seine steifen Liedvorträge aufpeppen zu können. Sieben Stimmen werden von einer Band begleitet, die für den richtigen Rhythmus sorgt. Alle Sängerinnen und Sänger sind hervorragende Solisten wie Chorsänger. Teilweise sind sie von den Ludwigsburger "Abendsternen" bekannt, wie Sängerin Sandra Vine oder Gitarrist Joachim Fritz.
Colin Cramer aus Ingersheim ist der musikalische Kopf der Gruppe. Nicht nur mit seinem Saxophon, auch als Projektleiter inspiriert der Musikpädagoge "Gospel Spirit". Cramer hat in verschiedenen BigBands, unter anderem mit Peter Herbolzheimer und Jiggs Whigham, sowie zahlreichen Jazz- und Popformationen zusammengespielt, was man seinen anspruchsvollen Arrangements anmerkt.
"In the Presence of the Lord" eröffnet den 16 Titel umfassenden Reigen. Die vier Sängerinnen und drei Sänger formieren einen homogenen Chor, der das traditionelle Gospel mit ungewöhnlichen harmonischen Rückungen interessant macht. Orgel, Saxophon und Bass liefern eine gute unaufdringliche Begleitung.
Ebenfalls nicht überfrachtet ist die wunderschöne Ballade "Heaven". Hier merkt man zum ersten Mal, dass die sieben Stimmen viel bieten, von der Soul-Röhre bis zum Pop-Stimmchen ist alles vertreten. Funky geht es in "Soon be done" weiter mit überraschenden Einsprengseln wie Lation-Trommel und DJ-Rap.
Ruhige sakrale Gesänge mit bombastischer Steigerung zu Rock-Hymne, traditionelle Gospel wie "He's got the whole world", nur leicht verjazzt, einfache und doch sehr wirkungsvolle A-Capella-Stücke wie "Bless the Lord": "Gospel Spirit" beweisen, dass sie auch im Studio einfach gut sind.
Die Musik hat eine positive Grundaussage und wirkt deshalb auch bei Rock-Stücken immer ein bisschen "lieb", macht aber gerade deswegen auch sehr gute Laune.

Bietigheimer Zeitung, 24. Januar 2004

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